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Christof Wardenburg, Hude

Wenn die Rinder mit etwa 4 Monaten auf den Hof von Christof Wardenburg in Hude kommen, bleiben sie dort bis zur Schlachtung. Zunächst wachsen die Kälber im Stall auf viel Stroh auf. Sind sie alt genug, kommen sie zu den anderen Rindern auf die Weide. Kurze Wege sind die Devise des Landwirts. „Die Tiere haben bis zuletzt keinen langen Transportstrecken in ihrem Leben“, sagt Wardenburg. Die Weiden sind direkt hinter dem Haus. Der Schlachthof ist nur 1,5 Kilometer vom Hof entfernt. „Näher geht es eigentlich kaum“, sagt er. Tierwohl ist Christof Wardenburg eine Herzensangelegenheit. Die Tiere sollen so gut wie keinen Stress erleiden. Das ist auch ein Grund, warum sich der Landwirt für die Haltung seiner bis zu 35 Rinder für die höchste Haltungsform 4 entschieden hat und sogar über die gesetzlichen Standards hinausgeht. Den Hof in Hude gibt es bereits seit 1911. Wardenburg hat den Betrieb von seinem Vater übernommen und führt den Hof bereits in zweiter Generation im Nebenerwerb. Denn Hauptberuflich ist Wardenburg im öffentlichen Dienst in der Gewässerunterhaltung beschäftigt.

Zu dem Hof gehören 17 Hektar Weide- und Ackerland. Das Grundfutter für die Tiere, Heu, Stroh und Grassilage, stammt zu 100 Prozent aus dem eigenen Betrieb. Der Mais wird zum Teil als Futter für die Rinder genutzt und zum Teil an andere landwirtschaftlichen Betriebe und eine Biogasanlage verkauft. Eine artgerechtere Tierhaltung gehört für den Landwirt zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Die Tiere können das ganze Jahr über selbst entscheiden, ob sie auf die Weide oder in den Stall möchten. Durch das Platzangebot seien die Tiere sehr viel ruhiger geworden. „Egal ob es regnet, stürmt oder schneit: Die Tiere sind so gut wie immer draußen. Das gefällt denen einfach besser“, ist Wardenburg überzeugt. Eine große Umstellung auf die Haltungsstufe 4 war auf dem Hof aber nicht nötig. Schon bei den Großeltern standen die Tiere in den Sommermonaten auf der Weide und hatten ihren Auslauf. „Die Umstellung war einfach“, sagt er. „Wir haben quasi nur die Tür auch im Winter aufgemacht“, erklärt der Landwirt. Bei der Arbeit auf dem Hof packt die ganze Familie, bestehend aus Frau und zwei Kindern, tatkräftig mit an. Aber auch der Vater hilft noch regelmäßig mit. „Tiere zu halten macht Spaß. Aber auch der Ackerbau und das Treckerfahren macht mir viel Spaß“, sagt er.

Hochwertiges Fleisch aus artgerechteren Haltungsstufen wird immer beliebter. „Es wird mehr wertgeschätzt und das ist auch gut so“, sagt Wardenburg. Auch Spaziergänger sind von dem Bild von grasenden Rindern immer wieder begeistert. Der Hof von Christof Wardenburg ist direkt am Tweelbäker See. Das ergibt zusammen ein echtes Panorama. „Viele Spaziergänger bleiben stehen und gucken sich das Bild an, oft auch mit ihren Kindern. Einige machen dann sogar Fotos“, sagt der Landwirt stolz.